15 Jahre Heidelerchenschutz im Landkreis: Jubiläumsführung im Kerngebiet bei Eichelberg

15. Mai 2025: Am vergangenen Samstag luden der Landesbund für Vogelschutz (LBV), die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Pfaffenhofen und der Landschaftspflegeverband Pfaffenhofen zu einer besonderen Führung ein.
Heidelerchenführung

Anlass war das 15-jährige Bestehen des BayernNetzNatur-Projekts „Heidelerche im nördlichen Landkreis Pfaffenhofen“ -  zugleich das letzte Jahr der Projektlaufzeit und damit der offizielle Abschluss des erfolgreichen Naturschutzprojekts. Treffpunkt war das Gebiet bei Eichelberg – dort, wo sich die seltene Heidelerche in besonders hoher Dichte nachweisen lässt.

Geleitet wurde die fachkundige Exkursion vom Vorsitzenden der LBV-Kreisgruppe Pfaffenhofen, Christian Huber. Mit geschultem Blick und sicherem Ohr machte er auf die Vogelwelt aufmerksam und erläuterte, warum gerade die landschaftsprägenden Hopfengärten der Holledau für die Heidelerche einen besonders wertvollen Ersatzlebensraum darstellen. Die Struktur der Hopfengärten bietet ideale Bedingungen: Die Hopfenstangen dienen als Singwarten und ermöglichen einen weiten Blick über das Revier, die offenen Sandböden bieten ideale Voraussetzungen für Nahrungssuche und Brutgeschäft.

Dass die Heidelerche sich ausgerechnet in der Holledau angesiedelt hat, war Ende der 1990er Jahre eine kleine ornithologische Sensation. Damals entdeckten Experten des LBV erste Brutnachweise in einer Region, in der diese Art zuvor über Jahrzehnte nicht dokumentiert war. Um diese Vorkommen zu erhalten und zu stärken, wurde 2010 das BayernNetzNatur-Projekt ins Leben gerufen – initiiert durch die LBV-Kreisgruppe Pfaffenhofen, die das Projekt in den ersten Jahren auch leitete. Dank der engen Zusammenarbeit mit Landwirten, Grundstückseigentümern, der unteren Naturschutzbehörde und – seit seiner Gründung im Jahr 2022 – auch mit dem Landschaftspflegeverband konnten über die Jahre zahlreiche geeignete Flächen gesichert, gepflegt und weiterentwickelt werden.

Der Erfolg dieser Maßnahmen zeigt sich eindrucksvoll in den Zahlen: Während 2007 rund 37 Reviere nachgewiesen wurden, ergab das aktuelle Monitoring im Frühjahr 2025 über 75 Nachweise der Heidelerche im Projektgebiet. „Ein sehr erfreuliches Ergebnis, das die Bedeutung unserer Region für den Schutz dieser gefährdeten Vogelart eindrucksvoll unterstreicht“, so Christian Huber.

Auch die weitere Stellvertreterin des Landrats Kerstin Schnapp nahm an der Führung teil, um sich vor Ort ein persönliches Bild zu machen. Sie nutzte die Gelegenheit, um dem LBV und seiner Kreisgruppe Pfaffenhofen für ihren beharrlichen Einsatz und ihre Rolle als treibende Kraft des Projekts zu danken. Auch Siegfried Plank wurde besonders gewürdigt: Er begleitet das Projekt seit den Anfängen – zunächst im Rahmen seiner Tätigkeit für den LBV, später als engagierter Privatbürger, Naturschutzwächter und Mitglied des Naturschutzbeirats.

Neben Vertreterinnen und Vertretern der unteren Naturschutzbehörde, des Landschaftspflegeverbands und des Projektbüros waren auch aktive Landwirte, der Maschinenring sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger bei der Führung mit dabei.

Bei sonnigem Frühlingswetter zeigte sich die Vogelwelt von ihrer besten Seite: Zahlreiche gefiederte Arten wie Neuntöter, Kuckuck, Feldsperling und Star ließen sich gut beobachten. Den Höhepunkt aber bot – wie erhofft – die Heidelerche selbst: Ihr typischer Gesang war weithin zu hören, wenig später konnte sie auch am Boden bei der Futtersuche beobachtet werden.

So unscheinbar die Heidelerche auch wirken mag – ihr Vorkommen ist für den Landkreis Pfaffenhofen ein ganz besonderes Aushängeschild im Bereich des Naturschutzes. Auch wenn das offizielle BayernNetzNatur-Projekt nun endet, wird die erfolgreiche Arbeit weitergeführt: Der Landschaftspflegeverband (LPV) übernimmt die dauerhafte Pflege der Flächen und wird dabei von erfahrenen Akteuren vor Ort fachlich begleitet und unterstützt.