Ältere Mitarbeitende als wertvolle Ressource: KUS-Personalernetzwerk beleuchtete Generationenmanagement
30 Personalverantwortliche aus dem Landkreis folgten der Einladung des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS), um gemeinsam Lösungsansätze für eine zukunftsfähige Fachkräftesicherung zu diskutieren.
Nach einem herzlichen Willkommen durch Dr. Marion Kühn (KUS) sowie Gastgeberin Janine Altendorfer, Geschäftsführerin von ARCA-Consult, führte Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern-Referatsleiterin für Fachkräftesicherung Elfriede Kerschl mit einem daten- und faktenreichen Impuls in die Thematik ein. Sie zeigte auf, dass der Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen steht: Allein zwischen 2023 und 2037 wird in Bayern eine demografisch bedingte Fachkräftelücke von rund 635.000 Arbeitskräften erwartet. Ein zentraler Bestandteil der Lösung sei das Potenzial älterer Beschäftigter, denn ihre Erwerbstätigenquote steigt kontinuierlich, und viele möchten auch über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus beruflich aktiv bleiben.
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Unternehmen es schaffen können, Erfahrung und Wissen im Betrieb zu halten. Kerschl betonte, dass der Schlüssel in altersgemischten Teams, offenem Austausch und einer wertschätzenden Führung liege: Man müsse aktiv Rahmenbedingungen schaffen, um den Austausch zu fördern. Nur so entstehe ein echtes Wir-Gefühl. Eine zentrale Rolle spiele dabei die frühzeitige Kommunikation mit Mitarbeitenden, idealerweise fünf Jahre vor geplantem Ruhestand, um gemeinsam Perspektiven zu entwickeln.
Wie dies praktisch umgesetzt werden kann, zeigten drei sehr unterschiedliche Unternehmen im gemeinsamen Interview. Die Schreinerei L. Mayr GmbH & Co. KG, vertreten durch Geschäftsführer Andreas Mayr, betonte den hohen Wert älterer Beschäftigter als Leistungs- und Wissensträger. Für Mayr sind offene Gespräche, Wertschätzung und klare Signale für mögliche Weiterbeschäftigung entscheidend. Das Unternehmen profitiert zudem von seiner Teilnahme am Programm „unternehmensWert:Mensch“, das den internen Dialog nachhaltig gestärkt hat.
Bei ARCA-Consult erläuterte Geschäftsführerin Doris Tietze, wie insbesondere im IT-Bereich Wissenstransfer aktiv gestaltet wird. Wissen lasse sich dokumentieren – Erfahrung nicht. Die entstehe nur durch Austausch, so Tietze. Mentoring-Modelle und flexible Arbeitszeitlösungen spielen dabei eine große Rolle.
Das Pharmaunternehmen Daiichi Sankyo Europe GmbH, vertreten durch HR Business Partner Theresa Rieder, zeigte, wie ein internationaler Konzern individuelle Lösungen entwickelt, um Mitarbeitende möglichst lange im Unternehmen zu halten. Es lohne sich, Maßnahmen zu schnüren – aber es gebe keine Pauschale. Man müsse mit den Menschen sprechen und ihre Lebensplanung kennen, so Rieder.
Abgerundet wurde die Fachrunde durch Denise Denk von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, die das Pilotprojekt „Talente in Rente“ vorstellte – eine Online-Jobbörse, die Ruheständlerinnen und Ruheständler mit Unternehmen zusammenbringt und so zusätzliche Potenziale für den regionalen Arbeitsmarkt erschließt.
Beim anschließenden Netzwerkaustausch nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich zu vernetzen und die Impulse des Vormittags zu vertiefen. Die Veranstaltung markierte einen gelungenen Jahresabschluss für den Bereich Wirtschaftsentwicklung und Fachkräftesicherung des KUS.
Weitere Informationen zu den Fachkräfte-Angeboten des KUS sind unter www.kus-pfaffenhofen.de/fachkraefte abrufbar.