Moor- und Klimaschutz

Moore leisten einen wertvollen Beitrag zum Schutz von stark gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Zum Erhalt einer besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen sie je nach Erhaltungszustand und Lage über ein enormes Wasserrückhaltevermögen und tragen durch eine dauerhafte Fixierung ihres hohen Kohlenstoffvorrates (=Kohlenstoffsenke) wesentlich zum Klimaschutz bei.

An Moorstandorten herrscht natürlicherweise ein hoher Wasserstand. Dadurch werden absterbende Pflanzenteile nicht zersetzt, denn die dafür verantwortlichen Pilze und Bakterien benötigen für diesen Prozess Sauerstoff aus der Luft. Es bildet sich Torf, in dem sich feuchtnasses Pflanzenmaterial ansammelt – zum Teil über Jahrtausende. Für die Entstehung von 1 cm Torfschicht braucht es so zum Beispiel ca. 100 Jahre. 

Wird ein Moor allerdings entwässert, beginnt die Zersetzung des dann belüfteten Torfes und der über Jahrtausende im Torf gebundene Kohlenstoff wird in Form von Kohlendioxid (CO2) und anderen klimaschädlichen Gasen wie Methan (CH4) und Lachgas (N2O) frei (=Kohlenstoffquelle). Aufgrund des Torfabbaus und der Entwässerung in den letzten Jahrhunderten sind heute mehr als 95% der bayerischen Moore stark geschädigt oder sogar unwiederbringlich zerstört.

Um eine weitere Degradierung zu verhindern muss der bestehende Torfkörper durch flächenhaften Wasserrückhalt oder zusätzliche Wasserzufuhr erhalten werden. Dies führt zu einer neuen Torfbildung, wodurch die Emission von Treibhausgasen verhindert wird. Durch Wasserrückhalt in der Fläche und einer Wiedervernässung von Mooren entstehen zudem positive Effekte für den Hochwasserschutz (Rückhalte- und Speicherfähigkeit des Wassers in der Landschaft). Auch kann sich die vielfältige moortypische Flora und Fauna (mit zum Teil sehr seltenen und stark gefährdeten Arten wie z. B. das Sumpf-Knabenkraut (Orchis palustris) oder das Große Wiesenvögelchen (Coenonympha tullia)) wieder etablieren, und so zum gesetzlichen Artenschutz und zum Erhalt unserer Biodiversität beitragen.

Mit dem von der Bayerischen Staatsregierung 2008 eingeführten und 2014 neu aufgelegten bayerischen Klimaschutzprogramm 2050, sollen mit den damit verbundenen Schwerpunktmaßnahmen die Treibhausgas-Emissionen in Bayern auf weniger als 2 Tonnen pro Kopf und Jahr gesenkt werden. Bis 2040 soll Bayern komplett klimaneutral sein. 

Ein wichtiger Baustein um dieses Ziel zu erreichen sind die Moore. Bayernweit sollen insgesamt 55.000 ha an Moorböden wiedervernässt werden. Durch eine Renaturierung der Hoch-, Nieder-, und Anmoore, welche bayernweit eine Fläche von 220.000 ha einnehmen, könnten die Emission nach einer Studie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf ca. 5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr eingespart werden. Aber nicht nur die Fixierung des Kohlendioxids, sondern auch die weiteren „Dienstleistungen“ die ein Feuchtgebiet mit sich bringt, wie die Selbstreinigung der Gewässer oder die Filterung der Luft, sind von enormer Wichtigkeit für Natur und Mensch.  

Eine Wiedervernässung ist allerdings nicht an allen Standorten möglich. Aber auch wenn diese auf einer Moorfläche nicht möglich sein sollte, gibt es dennoch viele weitere naturschutzfachliche Optimierungen und Förderprogramme wie ein Beitrag zum Moor- und Klimaschutz geleistet werden kann. 

Wenn Sie Eigentümer und/oder Bewirtschafter einer Moorfläche sind und Ihnen der Klima-, Moor-, und Artenschutz am Herzen liegt, dann setzen Sie sich bitte direkt mit dem Moormanager des Landkreises Pfaffenhofen in Verbindung um Ihre Möglichkeiten zu besprechen.

Gerne geben wir auch an alle weiteren interessierten und engagierten Bürger Auskunft rund um das Thema Moor- und Klimaschutz.

Ob Ihre Fläche in einer Moorkulisse liegt können Sie hier einsehen:

Eine Übersicht über die Moorflächen des Landkreises bietet zudem nachfolgender Kartenausschnitt:

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Jeske, Michael
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