Die Zahlen an Asylbewerbern und geflüchteten Personen im Landkreis ist angestiegen
Dabei handelt es sich um 856 Personen mit einem laufenden oder negativ abgeschlossenem Asylverfahren und 105 Menschen mit humanitärem Aufenthaltsrecht, sog. Fehlbeleger. Ende 2021 waren es noch insgesamt 480 Personen in 50 dezentralen Asylunterkünften (528 Personen in 53 dezentralen Asylunterkünften zum Jahresende 2020).
Zusätzlich befanden sich Ende 2022 rund 800 Personen in der Anker-Einrichtung Manching-Ingolstadt in der ehemaligen Max-Immelmann-Kaserne, die vom Sozialamt betreut und dem Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm zugerechnet werden. Dazu kamen noch 14 unbegleitete minderjährige Ausländer, die in separaten Wohnungen untergebracht waren (21 Ende 2021). „Der Trend der letzten Jahre, dass weiter einzelne Unterkünfte im Landkreis geschlossen werden konnten und sich der Zustrom an Asylbewerbern beruhigt hat, wandelte sich in 2022 somit grundlegend. Es wurden binnen Jahresfrist 31 Unterkünfte neu angemietet“, so Siegfried Emmer, Sozialamtsleiter am Landratsamt Pfaffenhofen. Hinzu kommt, dass zum Jahreswechsel 1.130 Ukraineflüchtlinge im Landkreis lebten, davon fanden gut 340 Personen in staatlichen Unterkünften Obdach. „Alleine an diesem Zahlenverhältnis sieht man schon, wie wichtig es ist, dass viele aus der Ukraine geflüchtete Menschen privat aufgenommen wurden oder mittlerweile selber Wohnraum gefunden haben“, führt Emmer weiter aus. Aktuell wird dem Landkreis alle zwei Wochen ein Bus Flüchtlinge mit rd. 50 Personen zugewiesen. „Mal klassische Asylbewerber mit den Hauptherkunftsländern Afghanistan, Syrien und Türkei, mal ein Bus Ukraineflüchtlinge“, so der Sozialamtsleiter. Wie sich der Zustrom an Flüchtlingen in Zukunft entwickeln wird, könne aufgrund der sich immer wieder ändernden weltweiten Krisenherde nicht beurteilt werden.
Entsprechend dieser Entwicklung sind auch die Ausgaben des Landkreises Pfaffenhofen zu Lasten des Freistaates Bayern für alle Leistungen im Zusammenhang mit Asylbewerbern angestiegen. Sie betrugen zum Jahresende 2022 rund 12,8 Mio. € (Ende 2021: 6,3 Mio. €; Ende 2020: 5,72 Mio. €). Davon entfallen etwas mehr als 2,7 Mio. Euro rein auf Leistungen für die Ukraineflüchtlinge. Siegfried Emmer: „Diese Summe an Ausgaben stellt bislang die Höchstsumme für Flüchtlinge dar. Zu den Ausgaben für neu angemietete Objekte kommen oftmals hohe Reparaturbedarfe für seit der Anfangszeit 2014 / 2015 angemietete Unterkünfte. Daneben wurden im Einzelfall die Mieten erhöht, die gestiegenen Nebenkosten schlagen bei 81 Unterkünften natürlich auch zu Buche. Daneben bekamen auch die Empfänger nach dem Asylbewerberleistungsgesetz Corona-Sonderzahlungen.“ Mit dazu beigetragen hätte auch die hohe Fluktuation der Personen im Ankerzentrum. Denn alle Personen, die dort zu den jeweiligen Auszahlungsterminen in Zuständigkeit des Landratsamtes Pfaffenhofen untergebracht sind und einen Anspruch auf das „Taschengeld“ haben, werden unabhängig von ihrer Verweildauer ausbezahlt. Allein für diese Einrichtung stiegen dadurch die Ausgaben von rd. 1,44 Mio. € in 2021 auf ca. 2,47 Mio. bis Ende 2022 (1 Mio. € in 2020).