Mietführerschein für Geflüchtete geht im Landkreis in die nächste Runde

12. Januar 2018: Die Tageszeitung ins Altpapier, den Küchenabfall in den Biomüll: Während die Mülltrennung hierzulande zum Alltag gehört, wird in anderen Ländern der Abfall weder getrennt noch recycelt.

Die Tageszeitung ins Altpapier, den Küchenabfall in den Biomüll: Während die Mülltrennung hierzulande ganz natürlich zum Alltag gehört, wird in anderen Ländern der Abfall weder getrennt noch recycelt. Aber auch uns Einheimischen fehlt so manches Mal der Durchblick, wenn es um die korrekte Mülltrennung geht. Da ist es nur allzu verständlich, dass gerade Geflüchtete oftmals ratlos vor den verschiedenen farbigen Mülltonnen stehen. Das Leben in den eigenen vier Wänden will gelernt sein. Unterstützung ist notwendig. Hier setzt das Projekt Mieterqualifizierung im Landkreis Pfaffenhofen an.

Um letztendlich eine Wohnung auf dem knappen Wohnungsmarkt zu bekommen, muss man bei der Wohnungssuche einige Hürden nehmen. Personen, die nach Abschluss ihres Asylverfahrens in Deutschland bleiben dürfen, aber noch in staatlichen Unterkünften leben, haben dabei besonders große Schwierigkeiten.

Im Landkreis Pfaffenhofen gibt es aktuell 290 solcher sogenannter Fehlbeleger. Auf Grund fehlenden Wissens über den lokalen Wohnungsmarkt, aber auch möglichen Vorbehalten auf Seiten von Vermietern, ist gerade für neuzugewanderte Menschen die Wohnungssuche eine besondere Herausforderung.

„Hier besteht dringender Handlungsbedarf“, betont Christine Pietsch, neue Sachgebietsleiterin für Integration am Landratsamt. „Das selbständige Wohnen in den eigenen vier Wänden ist ein wichtiger Baustein für gelingende Integration“, so Pietsch weiter.

Nachdem das Projekt Mieterqualifizierung bereits erfolgreich in Reichertshofen und Pfaffenhofen umgesetzt wurde, startete Anfang Januar eine weitere Schulung in Vohburg.

Im Rahmen des Projekts Mieterqualifizierung sollen die Menschen mit Bleibeberechtigung darin geschult werden, wie sie sich als Mieter verhalten sollen und welche Rechte und Pflichten sie aus einem Mietvertrag haben. Vor allem geht es dabei um Hilfe zur Selbsthilfe. All das soll die Neuzugewanderten für ihre Zukunft in Deutschland und vor allem auf das Leben in den eigenen vier Wänden befähigen.

Die beiden Ehrenamtlichen in Vohburg, Ralf Faigle und Samira Peter, haben sich als Trainer gemeinsam auf die Schulung vorbereit. „Wir freuen uns sehr, dass mit Herrn Faigle und Frau Peter zwei kompetente Trainer das Projekt mit Leben füllen“, so Christine Pietsch.

Mit acht Teilnehmern starteten die beiden am 7. Januar. Insgesamt umfasst das Training fünf Module à zwei Stunden. Der Abschluss mit einem Zertifikat spiegelt die hohe Wertigkeit der Schulung wieder.
Die Schulungsreihe basiert auf dem „Neusässer Konzept“. Als Sozialprojekt aus dem Ehrenamt ursprünglich gestartet, wird es heute mit Unterstützung des Bayerischen Staatministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration umgesetzt. Dank der praxisorientieren Schulungsunterlagen und gezielten Übungseinheiten ist die Mieterqualifizierung nach dem Neusässer Konzept einfach handzuhaben.

Christine Pietsch: „Unser Ziel ist es, dass die Mieterqualifizierung im gesamten Landkreis Schule macht und sich auch andernorts Ehrenamtliche als Trainer finden.“

Detailliertere Informationen zum Projektkonzept der Neusässer Flüchtlingshilfe finden sich unter www.mieterqualifizierung.de. Auskünfte zum Projektvorhaben gibt es bei Anna Kutzer-Meckl, Integrationslotsin im Landkreis Pfaffenhofen unter Tel +49 173 8921683 bzw. anna.kutzer-meckl@landratsamt-paf.de.