Modernste Technologie im Katastrophenschutz - Neuer Einsatzleitwagen für den Landkreis Pfaffenhofen

17. November 2020: Anfang Oktober konnte die sogenannte „Unterstützungsgruppe – Örtliche Einsatzleitung“ (UG-ÖEL) ein neues Einsatzleitfahrzeug für den Landkreis Pfaffenhofen in Empfang nehmen.

„Das Fahrzeug ist mit hochmoderner Technik zur Führungsunterstützung unter anderem bei Großschadenslagen ausgestattet. Der Landkreis investiert somit kräftig in einen starken und effektiven Katastrophenschutz“, so Landrat Albert Gürtner. Die Gesamtkosten betragen rund 480.000 Euro, davon wurden 175.000 € von der Regierung von Oberbayern übernommen. Bereits 2015 haben die Planungen zum Fahrzeug begonnen und heute löst er den 28 Jahre alten Vorgänger, einen Fiat Ducato, ab.

Das 10 Meter lange und 15 Tonnen schwere Fahrzeug vom Typ Mercedes Benz Atego ist ausgestattet mit einem Automatik-Getriebe sowie knapp 300 PS und kann mit einer Besatzung von sechs Mitgliedern der UG-ÖEL zum Einsatzort ausrücken. Der isolierte Aufbau ist unterteilt in einen Eingangs- und Technikbereich, einen Kommunikationsraum sowie einen separaten Besprechungsraum. Alle Räume lassen sich durch Schiebetüren abtrennen, so dass ein unabhängiges Arbeiten gewährleistet werden kann.

„Im Besprechungsraum, in dem bis zu sieben Einsatzkräfte Platz finden, können Lagebesprechungen oder Koordinierungsarbeiten während den Einsätzen durchgeführt werden“, so Matthias Krenauer, zuständig für den Katastrophenschutz am Landratsamt. Durch zahlreiche integrierte Steckdosen für Strom und Netzwerk ist jeder Arbeitsplatz universal und flexibel einsetzbar. Über dem großen Besprechungstisch ist ein 55“ Monitor zur Lagedarstellung angebracht. Auch hier wurde darauf geachtet, dass alle gängigen Medien angesteckt bzw. abgespielt werden können. Ein weiterer kleinerer Schreibtisch in diesem Raum kann zusätzlich durch eine Person, wie z. B. dem Führer des Einsatztagebuchs, besetzt werden. Alle Wandflächen sind magnetisch und wie ein Whiteboard für weitere relevante Daten beschreibbar.

Im mittleren Eingangs- und Technikbereich kann zentral auf einen DIN A3 Multifunktionsdrucker zurückgegriffen werden.

„Im vorderen Teil des Aufbaus befindet sich die Kommunikationszentrale und somit das Herzstück des Fahrzeuges. Um alle wichtigen Daten zentral und ausfallsicher zusammenspielen zu können, ist hier ein eigener Serverschrank mit umfassender Technik untergebracht“, so Matthias Krenauer. Neben der eigentlichen digitalen Funkanlage sind ebenso die Komponenten einer SAT-Anlage, einer Telefonanlage sowie einem netzwerkgebundenen Dateiserver (NAS) vorhanden. Die Funkanlage kann intuitiv über das bekannte Funkbediensystem „LARDIS“ gesteuert werden. Eine zuverlässige Internetverbindung ist über mehrere Wege möglich und somit nahezu an jedem Punkt im Landkreis verfügbar. Zusätzlich sind in diesem Raum ein weiteres Multifunktionsgerät DIN A4 mit Scanner und Drucker sowie digitale Handfunkgeräte untergebracht.

Für das ganzjährige richtige Klima in den Räumen sorgen separate Klimageräte bzw. Standheizungen in den Räumen. Im Außenbereich auf der Beifahrerseite ist eine sechs Meter lange Markise als Sonnen- und Regenschutz angebracht. Die Markise wird mit Seitenteilen zu einem geschlossenen Zelt aufgerüstet. Unter einer weiteren Fahrzeugklappe kann auch hier ein 55“ Touchmonitor für eine Lagedarstellung oder Besprechung genutzt werden. Im Bedarfsfall steht ein Lichtmast mit insgesamt vier leistungsstarken LED-Scheinwerfern zur Beleuchtung des Führungsraumes an der Einsatzstelle zur Verfügung. Der Kopf des Lichtmastes kann in alle Richtungen individuell eingestellt werden. Weitere Umfeldbeleuchtungen machen das Arbeiten direkt am Fahrzeug mitten in der Nacht kurzfristig möglich.

Im Heckraum des Fahrzeuges ist weitere umfassende Technik, wie ein 14 kVA Stromaggregat untergebracht, welches das Gespann autark mit Strom versorgen kann. Dank des ausgeklügelten Fahrzeugkonzeptes durch die Firma Compoint aus Forchheim ist der neue Einsatzleitwagen für alle Eventualitäten vorbereitet. Ein umfangreiches Energiemanagement sorgt zum Beispiel dafür, dass das Fahrzeug sowohl mit 230 Volt als auch mit 400 Volt betrieben werden kann.

Das Personal der UG-ÖEL setzt sich aus ehrenamtlichen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren sowie des Technischen Hilfswerks (THW) aus dem Landkreis Pfaffenhofen zusammen. Matthias Krenauer: „Der neue Einsatzleitwagen wird künftig in der Landkreiswache am Feuerwehrgerätehaus Baar stationiert. Wann das Fahrzeug komplett in den Dienst gestellt werden kann und zu Einsätzen ausrückt, bleibt aufgrund der aktuellen Corona-Beschränkungen des Ausbildungsdienstes noch abzuwarten.“

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Seitenansicht ELW 2 mit Umfeldbeleuchtung
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Frontansicht ELW 2
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Besprechungsraum mit 7 Sitzplätzen
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Funkarbeitsplätze im ELW 2