Die Heidelerche – in der Holledau dahoam - Bauern machten mit

24. März 2020: In diesen Tagen kehrt sie wieder zurück aus dem Süden, wo sie den Winter verbracht hat – die stark gefährdete Heidelerche.
Heidelerche

Sie ist erst seit einem Vierteljahrhundert in der Holledau zu Hause, wo Naturschutz und Landwirtschaft gemeinsam alles tun, damit es ihr gut geht.

Es war eine ornithologische Sensation, als Ende der 1990er Jahre Experten des Landesbunds für Vogelschutz die Heidelerche in der Holledau entdeckten. Bis zu diesem Zeitpunkt war in der Region kein einziges Vorkommen bekannt. Tatsächlich aber haben sich gerade die landschaftsprägenden Hopfengärten als äußerst wertvoller Ersatzlebensraum für die Heidelerche herausgestellt. Mit ihrer Stangenstruktur vermitteln sie den Vögeln im zeitigen Frühjahr offenbar den Eindruck sehr lichter Heidewälder. Die Hopfenstangen sind auch deshalb so wertvoll, weil sie den Vögeln als Sitz- und Singwarten dienen und den für sie so wichtigen ungestörtem Blick über das Revier ermöglichen. Darüber hinaus sehr günstig für die Nahrungssuche ist der zu dieser Zeit im Hopfengarten noch ziemlich offene, lockere Sandboden. Bisweilen baut die Heidelerche hier in Bodenvegetation versteckt auch ihr aus Pflanzenmaterialien geflochtenes Nest.

Als man diese Zusammenhänge erkannt hatte und gleichzeitig offenbar wurde, dass sich der Heidelerchenbestand von selbst nicht stabilisieren konnte, entschloss man sich zur gezielten Hilfe. Es wurde im Jahr 2010 das BayernNetzNatur-Projekt „Heidelerche im nördlichen Landkreis Pfaffenhofen“ ins Leben gerufen, das von der Regierung von Oberbayern und dem Landkreis Pfaffenhofen finanziert wird.

Landwirte, Grundstückseigentümer und Kommunen stellten dankenswerterweise zahlreiche Flächen zur Verfügung, auf denen dann über Jahre eine für die Heidelerche günstige Pflege möglich wurde. Die Maßnahmen werden von den Landwirten selbst oder vom Maschinenring ausgeführt. Finanziert werden die Maßnahmen über die verschiedenen landwirtschaftlichen Förderprogramme des Naturschutzes.

Die aktuellen Untersuchungsergebnisse machen Hoffnung: Die Anzahl der Brutpaare konnte in den zurückliegenden zehn Jahren von ursprünglich 10-15 auf nun 42 Brutpaare gesteigert werden. Es handelt sich in Bayern mittlerweile um die größte Population der Heidelerche südlich der Donau“, erläutert Brigitte Dirndorfer von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt.

Auch wenn vielleicht noch andere Faktoren eine Rolle spielen, ist das BayerNetzNatur-Projekt, bei dem alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben, der Ausschlag gebende Grund für diesen Erfolg. Die gemeinsame Hilfsaktion hat die Heidelerchenbestände soweit gesichert, dass dieser bayernweit vom Aussterben bedrohte Vogel heute wieder in der Holledau „dahoam“ ist.

Doch die Heidelerche braucht weiterhin unsere Unterstützung zum Schutz ihrer Brut- und Nahrungshabitate. So wird der Landesbund für Vogelschutz fortfahren, die Bestandsentwicklung der Heidelerche jährlich zu kontrollieren. Für die Pflege und extensive Bewirtschaftung der Heidelerchen-Lebensräume stehen die erforderlichen Fördermittel ebenfalls weiterhin zur Verfügung und auch Grundstücke werden weiterhin angepachtet oder angekauft.

Wer das Projekt gerne unterstützen möchte, kann sich jederzeit an das Landratsamt Pfaffenhofen wenden. Ansprechpartner sind Anita Engelniederhammer, Tel. 08441 27-316 oder Brigitte Dirndorfer, Tel. 08441 27-323).