Eine neue Hopfakirm beleuchtet den Dialekt im Pfaffenhofener Land

27. November 2020: Eine neue Ausgabe der heimatlichen Schriftenreihe D`Hopfakirm hat der Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm jetzt herausgegeben.
Reinhard Haiplik (li) und Landrat Albert Gürtner (re.) bei der Vorstellung der neuen Hopfakirm

In der Veröffentlichung Nr. 56 von Reinhard Haiplik dreht sich auf rund 100 Seiten unter dem gleichnamigen Titel alles um den Dialekt im Pfaffenhofener Land. Reinhard Haiplik ist passionierter Heimatforscher und hat schon mehrere Ausgaben der Hopfakirm für den Landkreis Pfaffenhofen geschrieben. „Ich wollte schon immer einmal den Dialekt meiner Heimat in all seiner bunten Vielfalt nachspüren und näher untersuchen“, so Reinhard Haiplik. Inspiriert zu diesem Vorhaben hätte ihn schon als jungen Mann der große bayerische Sprachforscher Johann Andreas Schmeller.

Schon in der Einleitung der neuen Hopfakirm wird deutlich, wie facetten- und nuancenreich der bayerische Dialekt im Landkreis Pfaffenhofen ist: „Welches Wort verwenden alt eingesessene Pfaffenhofener Landkreisbewohner für „Milch“? „Mille“, „Muich“, „Möuch“ oder „Meaich“? Und wenn im August das Getreide geerntet wird, ist dies für die Bauern des Landkreises das Koan, das Koun, das Koon oder gar das Koin, Keain und Koen?“

Untersucht hat Reinhard Haiplik u.a. die Aussprache von Ortsnamen, heimischen Tieren, Körperteilen und Gewändern. Es geht um die Sprache im Wirtshaus, im Bauernhaushalt und auch im Advent und an Weihnachten. Ein Kapitel ist den Schimpfwörtern gewidmet: „Hart und respektlos ist der Ausdruck Brauereiroos („Brauerereiross“) für korpulente Damen. Dürre, wenig attraktive Frauen nennt man Haigaing („Heugeigen“; eigentlich Holzgestell zum Trocknen des gemähten Grases)…Ein Biadimpfe sitzt gern im Wirtshaus und spricht dem Bier zu, der Gschwoischääl („geschwollener Schädel“) hat einen (vom vielen Bier?) aufgedunsenen Kopf.“

„Beim Lesen der neuen Hopfakirm gerät man nicht selten ins Schmunzeln. Man findet viele Ausdrücke darin, die man kennt, aber schon lange nicht mehr gehört hat. Ich danke Reinhard Haiplik für seine Arbeit und sein Engagement. Die neue Hopfakirm ist ein mehr als gelungenes Werk im Rahmen unserer heimatkundlichen Schriftenreihe“, so Landrat Albert Gürtner.

Die neue Hopfakirm ist kostenlos ab sofort bei der Servicestelle im Landratsamt Pfaffenhofen und in der Außenstelle Nord in Vohburg erhältlich.