Heidelerche im Aufwind: Vogelzählung 2025 bestätigt besondere Bedeutung des nördlichen Landkreises Pfaffenhofen
Die Erfassung erfolgte durch ein spezialisiertes Fachbüro, das im Auftrag der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises das Gebiet auf festgelegten Routen absuchte und jeden Nachweis dokumentierte. Auf diese Weise wurden insgesamt rund 2.800 ha Fläche im nördlichen Landkreis erfasst. Die Finanzierung erfolgte über das BayernNetzNatur-Projekt „Heidelerche im nördlichen Landkreis Pfaffenhofen“, das seit 2010 mit Unterstützung der Regierung von Oberbayern läuft.
Besonders dicht besiedeltes Kerngebiet
Im sogenannten „Kerngebiet“ rund um Eichelberg, Parleiten und Buchersried zeigt sich eine außergewöhnlich hohe Siedlungsdichte: Auf nur 205 Hektar wurden 15 Reviere mit Brutverdacht sowie neun Reviere mit möglicher Brut festgestellt – das entspricht einer Dichte von 0,7 bis 1,2 Brutpaaren pro 10 Hektar.
„Solche Dichten sind für die Heidelerche außergewöhnlich und unterstreichen die überregionale Bedeutung dieses Vorkommens“, betont Christian Huber vom Landesbund für Vogelschutz, der das Projektgebiet seit vielen Jahren begleitet.
Zum Vergleich: Selbst in den besten Heidelerchengebieten Westeuropas liegen die Dichten meist nur bei 0,5 bis 0,6 Brutpaaren pro 10 Hektar. Für Mitteleuropa werden nach Fachliteratur Höchstdichten von durchschnittlich etwa 0,9 Brutpaaren pro 10 Hektar angegeben. Das Pfaffenhofener Kerngebiet bewegt sich damit im oberen Bereich dessen, was die Art in Europa überhaupt erreicht – und nimmt in Bayern eine herausragende Stellung ein.
Auch im restlichen Beobachtungsgebiet von Tegernbach im Süden bis Schillwitzried im Norden konnten noch Siedlungsdichten von 0,1 bis 0,2 Brutpaaren pro 10 Hektar festgestellt werden – was für das südliche Bayern weiterhin einen guten Bestand bedeutet.
Ein Modellfall für Arten- und Lebensraumschutz
Die Ergebnisse sind nicht nur ein Beleg für die Wirksamkeit der seit 2010 im Rahmen des Projekts durchgeführten Schutzmaßnahmen, sondern liefern zugleich die Grundlage für eine langfristige Populationsüberwachung: Erstmals wurde das Monitoring flächendeckend standardisiert und soll künftig alle drei bis vier Jahre wiederholt werden, sodass Veränderungen in der Heidelerchen-Population frühzeitig erkannt werden können – auch nachdem das Projekt 2025 planmäßig ausläuft.
Landrat Albert Gürtner betont: „Die Zählungen bestätigen die besondere Bedeutung unseres Landkreises für die Heidelerche und zeigen, dass gezielter Naturschutz und langfristiges Engagement wirksam sind. Dieses Projekt ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie wir durch kontinuierliche Pflege und gezielte Schutzmaßnahmen selbst seltene und empfindliche Arten wie die Heidelerche in unserer Heimat dauerhaft sichern können.“