Legionellen im Wasser - Das Gesundheitsamt informiert

15. Januar 2020: Kürzlich musste das Hallenbad in Pfaffenhofen aufgrund einer erhöhten Anzahl an Legionellen im Beckenwasser für zwei Wochen gesperrt werden.

Am Montag konnte es wieder für den Badebetrieb frei gegeben werden. Die durch das Hallenbad-Personal durchgeführten Maßnahmen waren erfolgreich. Das bestätigte das Ergebnis der Nachuntersuchung.

Wie Cornelia Teubner, zuständig für Hygiene und Infektionsschutz am Gesundheitsamt Pfaffenhofen erläutert, sei die nachgewiesene Legionellenzahl im Becken des Hallenbades Pfaffenhofen zwar hoch gewesen, hätte nach den Empfehlungen des Umweltbundesamtes jedoch nicht zwingend zur sofortigen Schließung des Beckens führen müssen. „Da eine zuverlässig wirksame Desinfektion bei Legionellen unter bestimmten Umständen schwierig sein kann, jede Wasseruntersuchung nur eine Momentaufnahme darstellt und damit eine Gefährdung der Badenden nicht vollständig ausgeschlossen werden konnte, hat das Gesundheitsamt Pfaffenhofen zum Schutz der Badegäste die vorläufige Sperrung des Beckens ausgesprochen“, so Teubner. Da eine Untersuchung auf Legionellen im Wasser im Labor aktuell mindestens 10 Tage dauere, musste das Becken für mindestens diesen Zeitraum gesperrt bleiben.

Legionellen fühlen sich in den vorherrschenden Wassertemperaturen von Schwimmbädern sehr wohl und im Temperaturbereich von 20 bis 50°C können sie sich zudem hervorragend vermehren. Steht das Wasser dann noch längere Zeit – wie es etwas über Nacht der Fall ist – werden die Vermehrungsbedingungen noch begünstigt. Cornelia Teubner: „Aus diesem Grund sind auch regelmäßige Kontrolluntersuchungen in Schwimmbädern notwendig, um rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen treffen zu können.“

Wie Cornelia Teuber weiter ausführt, finden sich Legionellen grundsätzlich überall im Wasser. „Sie sind ungefährlich, solange sie nicht in großer Zahl auftreten. Sind zu viele Legionellen im Wasser und gelangen diese dann über Aerosole, wie sie z.B. bei der Verneblung von Wasser, aber auch durch das Springen ins Wasser oder Herumspritzen beim Schwimmen oder Toben im Wasser entstehen, in die Atemwege, können sie zu zwei verschiedenen Erkrankungen führen.“, so Teubner.

Legionellen verursachen sowohl das sogenannte Pontiac-Fieber oder die weitaus schwerere Form einer Legionellose, die Legionärskrankheit. Cornelia Teubner: „Beim Pontiac-Fieber handelt es sich um einen akuten fiebrigen Infekt ohne Lungenentzündung, der im Normalfall auch ohne Antibiotika-Behandlung innerhalb weniger Tage wieder ausheilt.“ Die Legionärskrankheit hingegen ist eine schwere und besondere Form einer Lungenentzündung, die mit speziellen Antibiotika behandelt werden muss. Auch weitere Krankheitszeichen wie Unwohlsein, Fieber bis zu 40 Grad, Schüttelfrost, Kopf-, Bauch- und Muskelschmerzen und Durchfälle können auftreten.

Besonders betroffen sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, bestimmten Grunderkrankungen, wie z.B. Diabetes mellitus oder chronischen Herz-/Lungenerkrankungen, aber auch Raucher und ältere Menschen. Zudem erkranken Männer zwei- bis dreimal so häufig wie Frauen, Kinder dagegen äußerst selten. Die ersten Symptome der Legionärskrankheit zeigen sich etwa zwei bis zehn Tage nach der Infektion und beginnen sehr plötzlich.

Weitere Informationen zum Thema Legionellose findet man auf der Homepage des Robert-Koch-Institutes unter folgendem Link: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Legionellose.html