Start der Pump&Treat Maßnahmen am Flugplatz Ingolstadt/Manching

29. Mai 2020: Für die Sicherung bzw. Sanierung der Grundwasserkontamination mit per-und polyfluorierten Chemikalien (PFC) im Bereich der „Alten Feuerwache“ im Norden des Flugplatzes Ingolstadt/Manching hat die Bundeswehr einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erstellt, der im November 2019 durch das Landratsamt Pfaffenhofen a.d.Ilm gebilligt wurde.
Container der Pump & Treat-Anlage zur Aufnahme der Versorgungs- und Steuerungselemente

Seitdem arbeiten die Bundeswehr und das Staatliche Bauamt Ingolstadt mit Hochdruck an der Umsetzung der Maßnahmen. Dazu waren mehrere Vergabeverfahren durchzuführen, naturschutzfachliche Fragen zu klären und luftfahrtrechtliche Genehmigungen einzuholen. „Die geplanten Maßnahmen mussten zudem mit den Betriebsabläufen des Flugplatzes abgestimmt werden. Nun sind auf dem Gelände die ersten Arbeitsschritte sichtbar. Der erste Container der Pump & Treat-Anlage zur Aufnahme der Versorgungs- und Steuerungselemente wurde am Dienstag aufgestellt“, so Landrat Albert Gürtner. Es ist geplant bis Ende Juni 2020 einen Entnahme-  und einen Schluckbrunnen zu bohren.

In den folgenden Monaten werden Pumpversuche gefahren, um die hydraulischen Eigenschaften des Grundwasserleiters genau zu bestimmen. Parallel dazu finden Tests zur Ermittlung des optimalen Reinigungsverfahrens statt. Neben der herkömmlichen Aktivkohle wird die Bundeswehr hierbei in einem Pilotversuch mit einem Ionentauscher ein neues innovatives Wassereinigungsverfahren einsetzen, von dem sie sich eine effizientere und schnellere Reinigung des Grundwassers verspricht. Die Technische Universität München unterstützt die Maßnahmen durch wissenschaftliche Begleitung und Durchführung eines sog. Tracer-Versuchs. Damit werden die Fließwege des Grundwassers während des Pumpversuchs genau erfasst, um so die bestmöglichen Positionen der vier weiteren Sanierungsbrunnen festlegen zu können. Der Entnahmebrunnen des Pilotversuchs wird als fünfter Sanierungsbrunnen weitergenutzt.

Dieser Pilotversuch wird permanent durch ein akkreditiertes Ingenieurbüro fachlich begleitet. Dies bedeutet, dass regelmäßig Grundwasserproben gewonnen und auf PFC analysiert werden. Gleichzeitig werden die Grundwasserstände und das Verhalten des Grundwasserleiters bei geänderter Entnahmemenge aufgezeichnet und ausgewertet. „Während der gesamten Laufzeit werden das Landratsamt und die zuständigen Fachbehörden durch die Bundeswehr über den Fortgang und die Ergebnisse informiert. Diese Ergebnisse will ich in regelmäßigen Gesprächen mit der Bürgerinitiative austauschen“, versichert Landrat Albert Gürtner.

Dieses hochkomplexe Zusammenwirken verschiedener hydrogeologischer Maßnahmen dient dazu, im Endausbau eine nachhaltige Abstromsicherung (hydraulische Sperre) zu installieren, die zukünftig verhindert, dass kontaminiertes Grundwasser die nördliche Liegenschaftsgrenze in Richtung Lindach und Westenhausen verlässt.